diff --git a/packages/core/src/DreifussWysiwygEditorDemo.tsx b/packages/core/src/DreifussWysiwygEditorDemo.tsx index a6e7b50..c2516c2 100644 --- a/packages/core/src/DreifussWysiwygEditorDemo.tsx +++ b/packages/core/src/DreifussWysiwygEditorDemo.tsx @@ -122,33 +122,44 @@ const toolbars = { } } -const DreifussWysiwygEditorDemo = () => ( -
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Für spontanen Fonduegenuss kommt allerdings nur der Rhystärn in Frage. Bei den anderen Anbietern musst du reservieren." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Bierfondue mit Bretzel" + } + ], + "type": "heading-two" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Das Kultfondue gibts im " + }, + { + "children": [ + { + "text": "Restaurant Linde" + } + ], + "type": "link", + "url": "http://www.linde-basel.ch/" + }, + { + "text": ", wo du dir ausserdem auch dein eigenes Bier zapfen kannst." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Im Casino" + } + ], + "type": "heading-two" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Wer weder auf Käse, noch das Spielen verzichten möchte, ist im " + }, + { + "children": [ + { + "text": "Grandcasino" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://grandcasinobasel.com/de/fondueplausch" + }, + { + "text": " richtig." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Am Feuer" + } + ], + "type": "heading-two" + }, + { + "children": [ + { + "text": "In der Aktienmühle gibt es einmal im Monat " + }, + { + "children": [ + { + "text": "Fondue am Feuer" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://turbinenhaus-basel.ch/fondue-am-feuer/" + }, + { + "text": " inklusive Rahmenprogramm. Reservation ist möglich, aber nicht zwingend." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "In der Jurte, dem Zelt oder einem Hüttli" + } + ], + "type": "heading-two" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Wer so tun möchte, als wäre man nicht in der Stadt, die Stadt aber nicht verlassen möchte oder kann, wird in der " + }, + { + "children": [ + { + "text": "Jurte" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://www.baltazarbar.ch/de/winterjurte" + }, + { + "text": " des Baltazars, dem " + }, + { + "children": [ + { + "text": "Winterdorf" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://www.sandoase.ch/winterdorf#ueber_uns" + }, + { + "text": " der Sandoase oder der " + }, + { + "children": [ + { + "text": "Baracca-Berghütte" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://baracca-zermatt.ch/bs" + }, + { + "text": " glücklich." + } + ], + "type": "paragraph" + } +] diff --git a/packages/core/src/test-data/2.json b/packages/core/src/test-data/2.json new file mode 100644 index 0000000..60e0cbf --- /dev/null +++ b/packages/core/src/test-data/2.json @@ -0,0 +1,151 @@ +[ + { + "children": [ + { + "text": "Um ins Darknet zu gelangen, braucht man einen speziellen Browser, der «Tor» heisst. Das wusste ich bereits. Und dass die Drogen auf «Marktplätzen» gehandelt werden und dass einer davon «Silkroad» hiess, ehe er geschlossen worden war, wusste ich auch. Mehr wusste ich nicht, als ich mich am vergangenen Dienstag in den düsteren, weil verborgenen Teil des Internets begeben habe – ins Darknet." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Eines vorneweg: Dies soll keine Anleitung zum Drogen-Bestellen werden. Sondern ein Abbild der Realität: Wer illegale Drogen will, muss nicht mehr hinter der Barfi-Kirche auf einen Dealer warten, sondern braucht nur einen Internetzugang, Bitcoins und ein wenig Geduld. Weil dieser Text keine Anleitung zum Drogenbestellen sein soll, schreibe ich nicht, wie ich den Marktplatz gefunden habe und wie ich sichergestellt habe, dass es sich um den «echten» Marktplatz handelt und nicht um eine der zahlreichen Fakes, die darauf aus sind, meine Bitcoins abzuzwacken. Aber ich kann davon berichten, dass ich ihn gefunden habe und dass ich mich dort seit der Registrierung als «mrweb2290» herumtreibe." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Ich bin grundsätzlich ein Shopping-Muffel. Doch im Darknet-Markt konnte ich nicht genug kriegen vom Herumstöbern. Die erste Abteilung heisst «Betrug», dort werden Dinge wie gestohlene Kreditkartendaten oder Ausweise aller Art angeboten. Tausende Händler versuchen mit Hunderttausenden von Produkten ihr Glück. Kleider, Schmuck, Geld – ja ganze Identitäten sind dort zu haben. Doch das Bajour-Monatsthema heisst Rausch, also weiter zu “Drogen und Chemikalien”." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Das Angebot ist auch hier riesig: Ecstasy, Speed, Kokain, Crystal Meth und Dutzende weitere Unterkategorien sind aufgeführt, die Preise reichen von wenigen Dollar für einzelne Pillen bis zehntausende Franken. Ein Kilogramm A+++ «Qualitäts-Kokain aus Kolumbien» etwa wird für 55’126 Dollar feilgeboten. Bajour hat sich entschieden, die kleinstmögliche Menge zu bestellen, um den Finanzfluss zugunsten der Dealer minim zu halten, sowie die Substanzen nach Erhalt und Prüfung zerstören zu lassen. Der «Tages Anzeiger» hat bei einer früheren Darknet-Drogenrecherche nach denselben Prinzipien gehandelt (" + }, + { + "children": [ + { + "text": "" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://interaktiv.tagesanzeiger.ch/2018/darknet/" + }, + { + "text": "" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Tagesanzeiger/Paywall" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://interaktiv.tagesanzeiger.ch/2018/darknet/" + }, + { + "text": ")." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Für den Testkauf habe ich mich für zwei Gramm «MDMA High Quality 84%» des Accounts «GermansFinest» entschieden. Für 12.29 Dollar verspricht die Person hinter dem Pseudonym das «beste und billigste MDMA» innert drei Tagen zu verschicken. Die zweite Bestellung: Eine Ecstasy-Pille des Typs RedBull des Schweizer Accounts «AndyMacht» für 8.81 Dollar (plus 5.51 für den sofortigen Versand per A-Post). Die Pille soll aus einem professionellen holländischen Labor stammen und so hoch dosiert sein, dass die Hälfte ausreiche, schreibt er. Kurzum: Eine «fantastische Pille für deine nächste Party», wie «AndyMacht» schreibt." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Ich kenne weder «GermansFinest» noch «AndyMacht» und dennoch habe ich ziemlich grosses Vertrauen in sie, denn sie werden von ihren Kund*innen bewertet. Die beiden scheinen Qualitätsware zu liefern, beide haben bereits über fünfzig Verkäufe getätigt und sind immer mit fünf Sternen bewertet worden. Dass ich meine Ware bekomme, stellt die Handelsplattform im Darknet sicher. Sie blockiert mein Geld, bis ich den Erhalt der Lieferung bestätigt habe. Die Bezahlung erfolgt via Bitcoin oder einer anderen Kryptowährung an eine einmalig gültige, anonyme Adresse. Der Vorgang lässt sich wie bei einem Online-Shop verfolgen – und tatsächlich, der Status wechselte, zunächst auf «bezahlt» und einige Stunden später auf «verschickt». Und nun hiess es: Warten…" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "UPDATE 1: Was liegt auf unserem Tisch und wie gefährlich ist es?" + } + ], + "type": "heading-two" + }, + { + "children": [ + { + "italic": true, + "text": "Erstaunlich schnell haben wir Post bekommen. Aus unserer digitalen Transaktion im Darknet manifestierte sich eine pinke Pille, die es in sich hat." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Drei Tage nach der Online-Bestellung kommt auf der Bajour-Redaktion ein Couvert an. Darauf klebt ein ausgedrucktes Adress-Etikett. Logisch, wer will den Strafverfolgungsbehörden auch ein Beweisstück in handschriftlicher Form liefern?" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Ein Absender fehlt, aufgegeben wurde der Brief in der Schweiz. Wir sind uns sicher: Das muss unsere MDMA-Bestellung sein. Wir öffnen den Umschlag. Darin befindet sich ein weiteres Covert. Im zweiten Umschlag – eingebettet in Luftpolsterfolie – liegt ein kleines Plastiksäckchen. «AndyMacht» hat geliefert." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Das grelle Pink der MDMA-Pille leuchtet uns entgegen. Geprägt ist die mit einem Red Bull-Schriftzug auf der einen und einem Red Bull-Stier auf der anderen Seite. Wir gleichen unsere Pille mit den publizierten Warnungen auf Saferdance ab. Es dauert nicht lange und dasselbe Pink, dasselbe Logo, leuchtet auch auf unserem Bildschirm." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Typgleiche Pillen werden von Saferdance in die höchste Gefahrenkategorie eingeteilt: «Es besteht ein hohes Gesundheitsrisiko oder die Gefahr einer Überdosierung», heisst es. To be fair, «AndyMacht» hat die Warnung beim Angebot publiziert. «Nebenwirkungen wie Kiefermahlen, Augen- und Nervenzucken bis hin zu Krampfanfällen können auftreten. Bei Überdosierungen steigt die Körpertemperatur stärker an, und es können Halluzinationen auftreten. An Folgetagen, nach der Einnahme solch hoher Dosen MDMA, treten vermehrt Depressionen, Konzentrationsschwächen, Schlafstörungen und Appetitlosigkeit auf. Die regelmässige Einnahme grosser Mengen MDMA ist neurotoxisch und vergrössert die Wahrscheinlichkeit irreparabler Hirnschäden», schreibt Saferdance." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Untersuchungen dieses Pillentyps hätten einen MDMA-Gehalt zwischen 217 und 275mg ergeben. Dosierungen über 120mg kategorisiert Saferdance als gefährlich. Was steckt in der kleinen pinken Pille, die in ihrem Luftpolster vor uns liegt?" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Wir werden die Pille testen (und zerstören) lassen, wie versprochen. Und halten euch auf dem Laufenden. A propos testen und zerstören: Das stationäre Drug Checking im St. Johann prüft seit einigen Monaten illegale Substanzen und führt Beratungsgespräche durch. " + }, + { + "children": [ + { + "text": "Wir waren einen Abend lang zu Besuch. Zur Reportage." + } + ], + "type": "link", + "url": "https://bajour.ch/a/a2odKp3nCL" + }, + { + "text": "" + } + ], + "type": "paragraph" + } +] diff --git a/packages/core/src/test-data/3.json b/packages/core/src/test-data/3.json new file mode 100644 index 0000000..f916b33 --- /dev/null +++ b/packages/core/src/test-data/3.json @@ -0,0 +1,317 @@ +[ + { + "children": [ + { + "text": "Wer sich in den vergangenen Wochen und Monaten auf der Strasse, auf den Plätzen und Parks, in den Clubs und Bars dieser Stadt Basel aufhielt, kam um eine Beobachtung nicht umhin." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Der Penis ist tot. Es lebt die Vulva." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Es ist offensichtlich: Dort, wo vor Kurzem noch karikierte Phalli ins Stadtbild hinausragten, dort sind jetzt geklebte, gemalte, gesprayte Vulvas zu sehen. An der Serra-Plastik vor dem Theater, an Fassaden in der Innenstadt, am Gewerkschaftshaus in der Rebgasse, an Telefonzellen, an Ampeln, Billettautomaten, Parkbänken. Sie sind überall." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Das ist bemerkenswert. Kulturhistorisch galten gekritzelte Penisse seit gefühlt immer als zuverlässiger Hinweis dafür, dass sich die Gesellschaft ihren Spieltrieb erhielt. Dass diese Gesellschaft sich Jugendliche und Erwachsene leistete, die mittels schlichter Abbildung männlicher Geschlechtsteile davon ausgingen, provozieren zu können, kurz: Eine Gesellschaft, deren öffentlicher Raum durch Penisse verunstaltet war, war sich auch für den plumpsten Witz nicht zu schade und damit irgendwie gesund." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Jetzt übernehmen die Vulvas. Das ist nichts weniger als ein Angriff auf hunderttausend Jahre Gleichsetzung provokativen Pipikakahumors mit Männlichkeit." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Wobei, das stimmt nicht ganz. Penisse sind in der Regel extraschlecht gezeichnet, eine durchgezogene Linie, zwei Eier, ein Kegel dran, fertig. In der Geste des Hingeschmierten liegt gewissermassen bereits die ironische Distanz zu dem, was man da tut. Einen Penis kritzeln, höhö, aber dazu Krawatte tragen: kein Problem." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "bold": true, + "text": "Die Frage ist: Wie sprechen wir über Körper, wie schreiben wir über Sex, wie schauen wir auf Geschlechter?" + } + ], + "type": "heading-two" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Ganz anders die Vulvas, die sind eben nicht einfach hingekritzelt. Ästhetisch betrachtet übertreffen die Vulvas die meisten Peniskritzeien um Längen. Zwinkerzwinker. Und das ist eine Message. Denn offenbar geht es hier nicht nur um die Wachablösung an der Humor-Basis und damit eben um die Zerstörung der Gleichsetzung von Männlichkeit und provokativem Humor. Sondern um ernst gemeinte Sichtbarmachung, Aufklärung und sexuelle Selbstermächtigung im öffentlichen Raum." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Wie das? Und warum ist das wichtig? Weil hier etwas Subversives* passiert. Und weil man daher davon ausgehen kann, dass «das», auf «das» hier aufmerksam gemacht werden soll, im Mainstream nicht stattfindet. Dass darum eine sogenannte Gegenöffentlichkeit aktiviert werden muss, um darauf aufmerksam zu machen. Auf Vulvas nämlich." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Und wir hören, es ist 2019, come on, mittlerweile muss man höchstens in die Gegenöffentlichkeit flüchten, wenn man mal NICHTS mit Sexualität und Geschlecht zu tun haben will." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Das mag sein. Die Frage ist: Wie sprechen wir über Körper, wie schreiben wir über Sex, wie schauen wir auf Geschlechter?" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "bold": true, + "text": "Sexuelle Selbstermächtigung und Lust" + } + ], + "type": "heading-two" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Vulvas im öffentlichen Raum sind darum so politisch, weil sie in den Aufklärungsorganen der Populärkultur, den Bravos, Popcorns, In-Touches dieser Tage, immer noch weggeschwiegen oder problematisiert werden. Stattdessen: Fokus auf männliche Lustbefriedigung. Die deutsche Autorin Margarete Stokowski hat sich durch viele dieser Hefte geblättert, sie schreibt in «Untenrum frei»:" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "«Würde die Menschheit dieselben Anstrengungen in die Raumfahrt stecken wie die Redaktionen von Frauenzeitschriften in Blowjob-Ratgeber, könnten wir längst zum Kaffeetrinken auf den Mars.»" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Die Hefte sind voller Anleitungen, die Frauen erklären, wie man Männer oral befriedigt, aber dass umgekehrt in Männerheften steht, wie man eine Vulva leckt, ist selten der Fall. In einer " + }, + { + "children": [ + { + "text": "Studie zum Thema Oralsex" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/00224499.2015.1117564" + }, + { + "text": " sagten dann männliche Jugendliche auch, das Lecken einer Vulva sei ekliger und komplizierter als Oralsex mit einem Mann. Viele fanden die weiblichen Genitalien generell ekelhaft oder hässlich." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Was das für ein lustvolles Sexleben von Frauen* (in heterosexuellen Beziehungen) heisst, kann man sich denken. Oder man recherchiert: In einer Umfrage unter 900 heterosexuellen Studierenden gaben" + }, + { + "children": [ + { + "text": " 63 Prozent der Männer an" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://dymysava.cyon.site/hello/entries/artikel/63%20Prozent%20der%20M%C3%A4nner%20an" + }, + { + "text": ", bei ihrem letzten Sex oral befriedigt worden zu sein. Bei den Frauen waren es 44 Prozent. Auf Englisch heisst dieser Unterschied «Oral Sex Gap»." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Ausserdem problematisch: Wie wir «darüber» reden. Eine " + }, + { + "children": [ + { + "text": "Petition der Journalistin Gunda Windmüller und der Autorin Mithu Sanyal" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://www.change.org/p/weg-mit-der-scham-vulvalippen-in-den-duden" + }, + { + "text": " forderte im Januar 2019, der Begriff Schamlippen solle im Duden durch Vulvalippen ersetzt werden. Die Begründung: «Der Begriff (Scham) passt nicht in unsere Zeit. Er gibt eine falsche, eine verschämte, eine lustfeindliche Vorstellung von Körpern und Sexualität wieder.»" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "bold": true, + "text": "Als gäbe es etwas zu korrigieren" + } + ], + "type": "heading-two" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Währenddessen hält der " + }, + { + "children": [ + { + "text": "Trend zur chirurgischen Verkleinerung der äusseren Vulvalippen" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://well.blogs.nytimes.com/2016/04/25/increase-in-teenage-genital-surgery-prompts-guidelines-for-doctors/?mtrref=undefined&gwh=0840562053F3D4806A9367C2109514CB&gwt=pay&assetType=REGIWALL" + }, + { + "text": " an. Einer der zentralen Beweggründe sei immer noch der Wunsch, «normal» auszusehen, wie es im " + }, + { + "children": [ + { + "text": "«Positionspapier kosmetische Operationen im Genitalbereich»" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://www.terre-des-femmes.ch/images/docs/2012_pp_KosmetischeOPs_web.pdf" + }, + { + "text": " von Terres de Femmes heisst. Eine Basler Praxis für plastische Chirurgie bewirbt derweil die Dienstleistung als «" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Schamlippenkorrektur" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://plastische-chirurgie-in-basel.ch/koerper/schamlippenkorrektur/" + }, + { + "text": "». Als wäre da vorher etwas nicht ganz korrekt. Auch interessant: Die Patientin sei sieben Tage nach der OP wieder «gesellschaftsfähig», heisst es auf der Homepage." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Damit ist natürlich auch die Arbeitsfähigkeit gemeint, aber trotzdem ist die Wortwahl irgendwie sinnbildlich: Mit Schmerzen, Wunden, korrigierter oder zu korrigierender Vulva ist die Gesellschaftstauglichkeit der Frau* eben angeschlagen. Das würde so niemand sagen, weil, come one, 2019, jaja. Aber auch 2019 ist die Vulva vor allem: genormt. Oder unsichtbar." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Im Internet haben sich längst Gegenströmungen entwickelt, die das weibliche Geschlecht in seiner Diversität sichtbar machen. Das bekannteste Beispiel ist wohl die die " + }, + { + "children": [ + { + "text": "Vulva Gallery der Künstlerin Hilder Atlanta" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://www.instagram.com/the.vulva.gallery/?utm_source=ig_embed" + }, + { + "text": ". Auch beliebt: Insta-Accounts wie " + }, + { + "children": [ + { + "text": "Fruits de Femme" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://www.instagram.com/femalefruit/?hl=de" + }, + { + "text": ", das Project Pussy, das " + }, + { + "children": [ + { + "text": "Vagina Museum" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://www.instagram.com/vagina_museum/?hl=de" + }, + { + "text": ", " + }, + { + "children": [ + { + "text": "Clitorosity" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://www.clitorosity.com/" + }, + { + "text": " und viele andere mehr." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Und jetzt also Basel. Seit ein paar Monaten schwappt diese Gegenbewegung zur Normalisierung weiblicher* Scham in den öffentlichen Raum. Das ist zunächst politisch zu lesen. Und nebenbei ist hier wahrscheinlich auch noch die Übernahme der männlich dominierten Humor-Basis im Gang." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "__________" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "*Taggen, Sprayen und Klebern ist illegal." + } + ], + "type": "paragraph" + } +] diff --git a/packages/core/src/test-data/4.json b/packages/core/src/test-data/4.json new file mode 100644 index 0000000..6b7b5f5 --- /dev/null +++ b/packages/core/src/test-data/4.json @@ -0,0 +1,418 @@ +[ + { + "children": [ + { + "text": "Das ist Jörg Vitelli. Er ist SP-Grossrat UND Volvo-Besitzer (" + }, + { + "children": [ + { + "text": "😱" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://www.bazonline.ch/basel/stadt/die-doppelmoral-eines-autogegners/story/24535412" + }, + { + "text": ") aber das soll uns, wenns geht, nicht weiter kümmern, denn Vitelli ist für uns vor allem interessant als Gründer der Vitelli Velobedarf AG an der Dornacherstrasse 101 in #Block61021. Dies ist ein Porträt mit Blick auf unser Monatsthema:" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Wenig Fläche, viele Ansprüche. Hat es in Basel noch Platz fürs Gewerbe?" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Mit Vitelli sind wir endlich bei den «Experten für Gewerbemigration» angelangt. Ernsthaft: Wenn man Vitelli zuhört, dann kriegt man den Eindruck, diese Stadt sei eine einzige, unermüdlich mahlende Gewerbe-Drehscheibe, die an einem Ort zu gross gewordene Gewerbe-Buden rauskippt, dafür an anderer Stelle wieder Kreativwirtschafter*innen anzieht und dass in Sachen Arbeitsplätze insgesamt alles beim Gleichen bleibt." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "bold": true, + "text": "Businesskunde mit Vitelli" + } + ], + "type": "heading-two" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Vitelli selbst ist in dieser Stadt bereits drei Mal umgezogen mit seinem Geschäft. Erst hat er 1985 an der Davidsbodenstrasse im St. Johann mit dem Import von Velozubehör aus Holland, Deutschland und Dänemark begonnen. Als es dort zu eng wurde, zog das Geschäft an die Kraftstrasse und schliesslich an die Dornacherstrasse im Gundeli. Das Geschäft mit zwölf Angestellten führen mittlerweile Tochter und Schwiegersohn." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Was denkt einer wie er, der seit 34 Jahren mit Velos arbeitet über das Business in seinem Block? Und was hält er von der Kritik, die rotgrüne Regierung mache den Gewerbler*innen und ihren Autos das Leben zur Hölle?" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Wir nehmen Platz in der Werkstatt und erwarten eine Breitseite gegen alles bürgerliche Geschimpfe. Wir werden nicht enttäuscht. " + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Aber erst gibts eine kurze Geschäftsrunde mit Vitelli:" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Mit einer Bude sei es normalerweise so: Erst kommt der Aufbau, dann das Wachstum «und irgendwann kommt eben der Quantensprung, der einen Ausbau der Logistik erfordert. Du kannst dann ein paar Räume dazumieten aber mit der zunehmenden Verzettelung der Produktionsabläufe wird es dir schnell zu unwirtschaftlich. Also ziehst Du um. Dann dauert es wieder 10 bis 15 Jahre, dann kommt es wieder zu einem Quantensprung und wieder wird dir der Platz zu knapp». So sei das sicher auch bei Selmoni gewesen, so war das auch bei der Firma AS Aufzüge und anderen, die abgewandert sind, sagt Vitelli . «Zum Schluss wird alles an den Parkplätzen aufgehängt, aber das ist nicht korrekt. Irgendwann wird es in der Stadt einfach zu eng, das ist der logische Lauf der Dinge.»" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "bold": true, + "text": "Sticheleien gegen den Arbeitgeberverband" + } + ], + "type": "heading-two" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Wir machen mit dem Hausherrn einen Spaziergang durch die Lagerhalle. Sie ist rappelvoll bis unters Dach. Vitelli überlegt immer wieder, die Spedition auszulagern. Nach Pratteln, Münchenstein, auf den Dreispitz. Bislang hat er verzichtet." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Der Vitelli-Hinterhof ist die erste Fabrikumnutzung der Stadt und gerade darum hochinteressant, weil ein Teil der Fläche schon in den 1940er Jahren unterkellert wurde. Der gesamte Innenhof wurde abgesenkt, um dadurch mehr Stauraum für die damalige Papierfabrik zu schaffen, quasi unterirdisch." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Genau davon, nämlich der Nutzung unterirdischen Raums fürs Gewerbe, haben Marcel Schweizer Präsident des Gewerbeverbands ­Basel-Stadt, und Marc Jaquet Präsident des ­Arbeitgeberverbands BS kürzlich in der BaZ auch geträumt. " + }, + { + "children": [ + { + "text": "«Wenn der Wille da wäre und die Ideologie nicht im Weg stünde»" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://www.bazonline.ch/basel/stadt/das-gewerbe-gehoert-in-die-stadt/story/30138454" + }, + { + "text": " (O-Ton Schweizer / Jaquet)." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Noch einmal Vitelli. Laut ihm gibt es zwei Arten von Raumtransformation. Eine, bei der ausziehendes Gewerbe durch nachrückendes Gewerbe ersetzt wird. Und eine, bei der frei werdende Gewerbefläche in Wohnraum umgenutzt wird. End of Story. Dass in Basel mehr Umnutzungen stattfinden, als Gewerbe nachrückt, liesse sich empirisch nicht feststellen." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Und dann stichelt Vitelli noch ein bisschen gegen den Präsidenten des Arbeitgeberverbandes, Marc Jaquet, der auf seinem ehemaligen Firmengelände in Basel kein Gewerbe mehr beherberge, sondern Renditewohnungen bauen liesse, um mehr Geld zu verdienen. Der es sich gleichzeitig nicht nehmen liesse, auf die Stadt und ihre Gewerbefeindlichkeit zu schimpfen. Starkes Stück, findet Vitelli. Wir finden: Schön durften wir da sein, danke für Ihre Zeit." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Jörg Vitelli und die Mitarbeitenden sind zwölf von 374 Arbeiter*innen in Block 6.1.021. Wie geht es denen? Welche Änderungen wünschen sie sich im Gundeli und was läuft gut? Wir hören uns einen Monat lang um. Das war Teil 6 unserer Porträtserie." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "PS: Den Vorwurf, Arbeitgeberpräsident Marc Jaquet verrate durch die Umnutzung seiner Liegenschaften von Gewerbe- in Wohnungsraum seine eigene Lobby, " + }, + { + "children": [ + { + "text": "erhob jüngst auch SP-Präsident Pascal Pfister in einem BaZ-Kommentar" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://www.bazonline.ch/basel/stadt/basel-waechst-und-gedeiht-entgegen-aller-miesmacherei/story/12666254" + }, + { + "text": ". Strukturelle Probleme wurden noch nie durch das Herauspicken vermeintlich skandalöser Einzelfälle erklärt. Unsere Meinung. Darum konfrontieren wir Jaquet lieber ein andermal mit Fragen. Und versuchen hier weiterhin mit Fleissarbeit mit kleinen Einzelporträts die Komplexität eines Gesamtbilds abzubilden. Eines Gesamtbilds, indem es Gewinner*innen (z.B. Schneider Logistik), wie auch Verlierer*innen (z.B. Schleiss Modellbau) gibt. Der logische Lauf der Dinge? Wir bleiben dran." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Das ist Yannick Abgottspon. Er ist Geschäftsführer des KM-Küchenstudios & Schreinerei an der Solothurnerstrasse 62 / 69 in " + }, + { + "children": [ + { + "text": "#Block61021" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://www.facebook.com/hashtag/block61021?source=feed_text&epa=HASHTAG&__xts__%5B0%5D=68.ARAIHvKSOFN-a3pmfymUWukUcZqQadue_am7Wku9nfrQxIZhbl2ivmaYpPlgdYkWrDwCq9TAWUuFt5n-xOj697YEeISE7okGbMQ2p5djh2G7wJYyznTAsToZ3SruQznqjnoEmqq-exRem2LYQ_gEvKEXRy5hggBiN_2oeadKImf3g7LmQqdp0fUGDfid_vm4SFJpPxBV2wGAQ358s2xrLfeftMgatGZOxfszpD8m0QACL24GntAGGXm8ptKr-oJVETSvyTiY_DZkfKASCZvPtOHJ7lusdvmrUMOqaCoGXvcNoCbtdBR6mQHxcyGGo0gUv4ZCSsGrAKYmcB9feOmYVhI&__tn__=%2ANK-R" + }, + { + "text": ". Und weil Ihr Euch fragt, wie man gleichzeitig so jung sein kann und schon Geschäftsführer, gibts hier die Erklärung und eine weitere Begegnung mit Blick auf unser Monatsthema:" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Wenig Fläche, viele Ansprüche. Hat es in Basel noch Platz fürs Gewerbe?" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Ums kurz zu machen: Ja, hat es. Seit 1951 gibt es die KM Küchenstudio Schreinerei GMBH, erst als Partnerbetrieb mit einem Paul Schneider, dann übernahm Walter Abgottspon alleine das Zepter. Der Rest ist bis dato 68 Jahre währschafte Arbeit, Demut und Fleiss etcetera pp, Fakt ist, heute hat Yannick Abgottspon die Zügel in der Hand, weil so läuft das nun mal in Familienbetrieben. Irgendwann ist man eben dran." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Die Küchenstudio Schreinerei GMBH ist schon der vierte Familienbetrieb, den wir im Gundeli antreffen, und der noch immer gut läuft. Von wegen KMU-Sterben. Ob es da im Süden der Stadt Geschäftssinn im Wasser hat, würden wir gerne wissen." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "bold": true, + "text": "Verkehr: Die Lage entspannt sich" + } + ], + "type": "heading-two" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Der Hauptsitz des Küchenstudios mit anliegender Schreinerei ist an der Solothurnerstrasse 69 einquartiert, sie liegen damit ausserhalb «unseres» #Block61021. Aber in der Nummer 62, und damit direkt an der Ecke Solothurnerstrasse / Dornacherstrasse, hat das Geschäft vor zehn Jahren einen Showroom dazu gemietet. Weil es, Achtung, MEHR Platz brauchte. Mehr Platz, um den eigenen Erfolg, Küchen nach Mass, an den Mann zu bringen." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Problemanalyse mit Abgottspon: «Die Parkplatzsituation hat sich für uns verschlechtert. Früher durften wir mit den Camions auch mal länger vor der Bude stehen, um ein- und auszuladen. Dann hat die Stadt die Verkehrsordnung verschärft und vor drei Jahren gab es eine Zeit, in der die Polizei an uns Gewerblern fast Schikane betrieb.»" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Zuletzt habe sich die Lage wieder entspannt, sagt Abgottspon, aber mehr Parkplätze für seine Handwerker wären schon gut. Endlich! Endlich einer mit Parkplatzproblem, wir dachten bei Bajour schon, das ganze Thema sei Hokuspokus. Die Fahrzeugflotte der kleinen Firma umfasst 7 Fahrzeuge, davon ein grosser Transporter und sonst kleinere Busse. Das Verhältnis mit den Nachbarn sei gut, aber «wir wollen den Leuten im Quartier ja ungern auf die Nerven gehen, weil wir ihre Parkplätze besetzen», sagt Abgottspon." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Für die Kunden der Firma gibts wiederum Parkplätze in der Einstellhalle unter der Tankstelle." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Familie Abgottspon hat sich auch schon ein paar Mal überlegt, aus der Stadt zu ziehen, die Pläne dann aber verworfen. Zum einen will der Betrieb gar nicht weiterwachsen. Und zum anderen ist die Lage, «mitten in der Stadt» (O-Ton Abgottspon), einfach zu toll. Dann erzählt der Geschäftsführer eine Anekdote zum Schluss unserer kurzen Begegnung. Demnach komme es vor, das andere Handwerker mit Buden in Liestal oder sonstwo an der Peripherie lieber bei ihnen, der Abgottspon-Schreinerei, ihre Leisten zurechtschneiden lassen wenn das spontan auf Montage passieren muss, anstatt in die eigene Werkstatt zurückzufahren." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "So toll ist also die Lage im Gundeli, dass sie auch von der Konkurrenz geschätzt wird. Wegen ein paar Parkplätzen den Standort aufzugeben, kommt nicht in Frage." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Dann muss Abgottspon, dynamisch wie es sich für einen Jungunternehmer gehört, wieder zurück zur Arbeit. Wir bedanken uns für die Zeit! Yannick Abgottspon und die Verantwortliche Mitarbeitende des Showrooms sind zwei von 374 Arbeiter*innen in Block 6.1.021. Wie geht es denen? Welche Änderungen wünschen sie sich im Gundeli und was läuft gut? Wir hören uns einen Monat lang um. Das war Teil 5 unserer Porträtserie." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Das ist die Schaufensterfront von Herr und Frau Schleiss, den Inhabern von Schleiss Modellbau an der Dornacherstrasse 106 in " + }, + { + "children": [ + { + "text": "#Block61021" + } + ], + "type": "link", + "url": "https://www.facebook.com/hashtag/block61021?source=feed_text&epa=HASHTAG&__xts__%5B0%5D=68.ARAjZ7x5szYKFdU8wv2DavGG5Drn_PpHY3kx_zQhgmyz61NYlbB-S_Seq_4rUl0LM2RUJWMeZl3vL0Cewfd8tkJBnKxae8qRtt-MdAabWFEOy9wPxqEKK65vSAS1EbK9rMXc0X6rtz2uv6uzqBlV5EdjQM2jqYwHYy-BUX_jeRAfoJ7Fl5idjMbZkhSFtlLkdn-Ped-2WT0tj_hUi_b2Ecs7G2c4eSWiqSfBmhvO_mT880xmjsx98GHflx9Y9j9L_N18eipEk5xycM4q3pDEa4jv5zC8AgBaEI9GwfOGDFnShUaiUZIQhjbtFAGWuX97gNya7t4RBewh71uU7mGQuDU&__tn__=%2ANK-R" + }, + { + "text": ". Du kannst sie nicht sehen, denn sie wollen nicht fotografiert werden. Gegen ein Porträt haben sie nichts, darum ist dies eine weitere Begegnung mit Blick auf unser Monatsthema:" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Wenig Fläche, viele Ansprüche. Hat es in Basel noch Platz fürs Gewerbe?" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Bei Schleissens läufts nicht mehr so, muss man erfahren. Herr Schleiss, ein älterer Herr mit Respektschnauzer, hasst zwar das Internet, aber um zu zeigen, wie toll der Laden hier früher aussah, macht er doch rasch den Computer an und zeigt Fotos. «Die ganze Front, drei Fenster, das gehörte alles zu uns», sagt er. Das war 2014 (oberes Foto). 2016 waren es noch zwei Fenster und heute, heute ist es nur noch die kleine Auslage in der Mitte übrig geblieben (unteres Foto). Die Schaufenster rechts und links sind mittlerweile vermietet." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Modellbau interessiert im Jahr 2019 nur noch ein paar Alte «ohne Haare auf dem Kopf», so Schleiss. Modellbau Schleiss, so zynisch das klingt, ist ein bisschen die Antithese zu unserem Thema: Viel Fläche, wenig Ansprüche." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "bold": true, + "text": "Business kaputt, dem Internet sei Dank" + } + ], + "type": "heading-two" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Schleiss, das ist eins der alten Geschäfte im #Block61021. Bereits der Vater von Herrn F. Schleiss Junior, der seinen Vornamen nicht nennt und überhaupt ungern mit der Presse spricht, seit er mal wegen einer Verbrennungsmotorengeschichte im Zusammenhang mit ferngesteuerten Helikoptern falsch zitiert wurde, führte den Laden. Seit den Sechzigern ist das Ehepaar Schleiss am Steuer. Oder am Hebeln. Zunehmend auch am Verzweifeln, je nachdem, nach was man fragt." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Das Internet hat den Schleissens das Geschäft kaputt gemacht aber trägt auch viel zur generellen Verblödung der Menschheit bei, erfährt man hier zwischen kleinen Monstertrucks und Segelschiffen. Die Feinmotorik der Kinder gehe vor die Hunde, die Fantasie ebenso. «Die Kinder sind alle nur noch klickklick, wischwisch» sagt Frau Schleiss, es sei eine Tragödie." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Kulturpessimismus beiseite, kommen wir zur Analyse der Situation. Was nervt, was nicht?" + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Die Schleissens haben zwei Parkplätze vor dem Haus, das reicht für den eigenen Wagen dicke und falls mal ein Kunde parken will, hats da auch noch Platz. Wenn die Schleissens geschlossen haben, wie Dienstags und Donnerstags, dann stellen sie eine selbergebaute Barrikade quer über die beiden Parkplätze, damit da keiner parkt. Was schon stört, aber mehr so vom Hörensagen, seien die anderen «faulen» Geschäfte, die ihren Angestellten die Geschäftsfahrzeuge mit nach hause geben, wodurch in den Quartieren dann die blauen Parkfelder besetzt seien. Weil die Buden keine eigenen Parkplätze haben." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Schleissens wohnen im Hirzbrunnenquartier, dort sei das gang und gäbe." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Aber eben, den Schleissens ist das eigentlich egal. Sie haben ja Platz. Und die Kunden? Die kommen mittlerweile ohnehin in den allermeisten Fällen wegen der Kleinteile. Schrauben, Leisten, sowas. Das geht dann zu Fuss." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Dann wird im Hause Schleiss noch ein bisschen über den Dreck auf den Strassen geredet, der da früher noch nicht war, und über viele neue Leute im Quartier, deren Namen man nicht aussprechen kann und dann wieder über das Internet, diese Elendserfindung, die den Kleinen die Kindheit raubt und den Grossen das Geschäft. Aber das sei eben so, da könne man jetzt eben nichts machen, sagen beide." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Dann fallen auch noch ein paar nette Worte. Über die Polsterei Bänteli an der Solothurnerstrasse, der man ab und an «was elektisch mache» und im Gegenzug ein paar Polster ersetzt kriegt, über das Küchenstudio nebenan und das Velogeschäft Vitelli, die seien toll, alte Basler Betriebe eben." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Ob man sie fotografieren dürfe, fürs Porträt? «Ou nein danke auf keinen Fall, wir wollen nicht berühmt werden», sagt Frau Schleiss zum Schluss." + } + ], + "type": "paragraph" + }, + { + "children": [ + { + "text": "Wir sagen: durch uns ist zwar noch niemand berühmt geworden, aber danke fürs Kompliment. Und danke für die Zeit und das Gespräch, Herr und Frau Schleiss! Die beiden sind 2 von von 374 Arbeitskräften in Block 6.1.021. Wie geht es denen? Welche Änderungen wünschen sie sich im Gundeli und was läuft gut? Wir hören uns einen Monat lang um. Das war Teil 2 unserer Porträtserie." + } + ], + "type": "paragraph" + } +]