diff --git a/archive/github/issues/md/2022-07-17.32.issue.open.md b/archive/github/issues/md/2022-07-17.32.issue.open.md index ca99d468..788644d4 100644 --- a/archive/github/issues/md/2022-07-17.32.issue.open.md +++ b/archive/github/issues/md/2022-07-17.32.issue.open.md @@ -15491,6 +15491,237 @@ between animals, the land, people, and communities. As Wendell Berry said, “For our healing we have on our side one great force: the power of Creation, with good care, with kindly use, to heal itself.” +#### [milahu](https://github.com/milahu) commented at [2023-11-03 06:51](https://github.com/milahu/alchi/issues/32#issuecomment-1791958275): + +stromausfall, blackout, versorgungsausfall, wasserausfall + +auch hier nur wieder "konservative lösungen" +also "lass uns unsere strom-abhängigkeit konservieren" +und "lass uns hoffen, dass 2 tage später alles wieder geht" + +dass der strom auch für immer ausfallen kann, das wäre "zu negativ" +dann müssten wir zugeben "wir sind gefickt" und "die amish people hatten +recht" + +Every society is three meals away from chaos. ― Vladimir Lenin +Jede Gesellschaft ist drei Mahlzeiten entfernt von Anarchie. + + + +2019-08-06 + +
+ +## Nach 24 Stunden ohne Strom hätten wir katastrophale Verhältnisse + +
+ +von Claudia Ehrenstein + +Christoph Unger ist seit 2004 Präsident des Bundesamtes für +Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe + +Wasser bleibt aus, in der Massentierhaltung stirbt das Vieh: +Infrastrukturforscher Maik Poetzsch über Folgen eines großen Blackouts. + +Hitze, Trockenheit, starke Regenfälle: Der Klimawandel zwingt jeden, +sich auf Wetterextreme einzustellen. Deutschlands oberster +Bevölkerungsschützer warnt: Ein Blackout ist jedoch eine viel größere +Gefahr. Ein bestimmtes Gerät \[ein schwules radio...\] solle jeder parat +haben. + +Als Reaktion auf die Anschläge in New York und das Hochwasser an der +Elbe wurde 2004 das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und +Katastrophenhilfe (BBK) gegründet. Es unterstützt die Länder in großen +Lagen wie zuletzt bei den Waldbränden in Mecklenburg-Vorpommern. +BBK-Präsident Christoph Unger fordert eine bessere Vorsorge für +Krisenzeiten. + +WELT: Herr Unger, dieser Sommer ist wieder trocken und heiß, Hunderte +Hektar Wald sind bereits abgebrannt. Es hat aber auch schon ungewöhnlich +heftige Regenfälle gegeben. Sind Sie als Deutschlands oberster +Bevölkerungsschützer in dauernder Alarmbereitschaft? + +Christoph Unger: Unser Lagezentrum in Bonn ist rund um die Uhr besetzt, +und wir beobachten in Abstimmung mit dem Deutschen Wetterdienst sehr +genau, wie sich die Waldbrandgefahr entwickelt. Unser Appell an die +Bevölkerung lautet: nicht im Wald grillen, keine Zigaretten wegwerfen, +nicht mit heißem Katalysator auf einer trockenen Grasfläche parken. + +WELT: Was muss beim Schutz vor Waldbränden besser werden? + +Unger: Der Schwerpunkt muss auf der Prävention liegen. Dazu gehört, dass +Wege offengehalten und Waldstücke für die Feuerwehren befahrbar sind. +Auch die Überwachung von Waldflächen muss intensiviert werden. Je früher +ein Brand entdeckt wird, desto besser ist er zu löschen. + +WELT: Um die Gefahr von großen Waldbränden zu reduzieren, werden in +manchen Ländern bereits kleine kontrollierte Feuer gelegt. Was halten +Sie davon? + +Unger: In Deutschland ist das noch keine gängige Praxis. Aber +möglicherweise wird sich das ändern, sollten unsere Sommer auf Dauer +trockener und heißer werden. Wir müssen uns in jeder Beziehung besser +auf den [Klimawandel +](https://www.welt.de/wissenschaft/article197414185/Schweizer-Studie-Diese-globale-Erwaermung-ist-beispiellos.html)vorbereiten +und unsere Taktiken darauf abstimmen. Daran arbeiten die Feuerwehren. +Das betrifft nicht nur Dürren, sondern auch andere Wetterextreme wie +Starkregen, die zu Hochwasser führen können. + +WELT: Bislang traten Hochwasser vor allem an den großen Flüssen auf. +Jetzt können auch in der Fläche aus dem Nichts reißende Flüsse +entstehen. Muss der Katastrophenschutz da umdenken? + +Unger: Die Hochwasserzentralen an Elbe, Rhein und Donau sind gut +aufgestellt, diese [Hochwasser +](https://www.welt.de/wissenschaft/article172379024/Hochwasser-Forscher-warnen-vor-Fluten-in-Deutschland.html)beherrschen +wir inzwischen ganz gut. Was uns in der Fläche Sorgen macht, sind die +lokalen Ereignisse mit viel Regen, die einen kleinen Bach extrem schnell +auf mehrere Meter ansteigen lassen. Selbst wenn das Ereignis kleinräumig +ist, sind die Menschen doch sehr stark betroffen und können die Schäden +immens sein. Feuerwehren müssen sich darauf einstellen. + +Dazu brauchen sie zusätzliches Gerät wie etwa Hochleistungspumpen oder +doppelte Einsatzkleidung, weil sie stunden- und möglicherweise sogar +tagelang im Regen stehen. Gleichzeitig wäre diese Kleidung in der Hitze +bei der Bekämpfung von Waldbränden viel zu dick und schwer. Es sind +viele Kleinigkeiten, die berücksichtigt werden müssen. + +
+ +WELT: Was ist für Sie als Bevölkerungsschützer insgesamt die größte +Sorge? + +Unger: Der Ausfall von Strom ist für uns die zentrale Herausforderung. +Strom ist unser Lebenselixier. Unsere Abhängigkeit von Strom nimmt +stetig zu. Das verbessert unsere Lebensqualität, macht uns aber auch +verwundbarer. + +WELT: Ein bundesweiter Blackout wäre die größte Katastrophe? + +Unger: Nach 24 Stunden ohne Strom hätten wir katastrophale Verhältnisse. +Das sagen nicht nur wir, sondern auch der des Deutschen Bundestags. Im +weltweiten Vergleich ist unsere Stromversorgung zwar sicher. Aber die +Bundesnetzagentur muss immer häufiger eingreifen, um [Netzschwankungen +auszugleichen](https://www.welt.de/wirtschaft/article174484046/Energiewende-Nissan-stabilisiert-deutsches-Stromnetz.html). +Hinzugekommen ist die Möglichkeit, über den Cyberraum in die +Stromversorgung einzugreifen. In der Ukraine ist der Strom zwei Mal +ausgeschaltet worden. Auf ein solches Szenario müssen wir uns einstellen +und vorbereiten. + +WELT: Was ist konkret notwendig? + +Unger: Das fängt ganz banal zu Hause mit Kerzen und Streichhölzern an. +Aber vor allem müssen natürlich Behörden und Unternehmen Vorsorge +treffen: Gibt es genug Diesel, um die Notstromaggregate laufen zu +lassen? Woher kommt der Diesel, wenn nach zwei Tagen der Strom noch +nicht wieder da ist, die Aggregate aber weiterlaufen müssen und Diesel +aus den Tanklagern nur mit strombetriebenen Pumpen gefördert werden +kann? Das sind Ketten, die bedacht werden müssen. + +WELT: Sind zumindest die Krankenhäuser ausreichend versorgt? + +Unger: Beim letzten großflächigen Stromausfall in Berlin-Köpenick haben +wir gesehen, dass die Notstromversorgung in Krankenhäusern funktioniert. +Trotzdem mussten Patienten verlegt werden, weil der Strom nicht für alle +ausgereicht hat. Auch landwirtschaftliche Betriebe müssen sich auf +Stromausfälle einstellen. Milchviehhalter sind auf ihre Melkmaschinen +angewiesen. Sie können mehrere Hundert Kühe nicht mal eben per Hand +melken. + +WELT: Was konkret können die Bürger tun, um sich auf Krisenlagen +vorzubereiten? + +Unger: Wichtig ist zu begreifen, dass es nicht immer nur angenehm und +gemütlich sein kann. Jeder muss sich auch auf Krisen und Katastrophen +einstellen und vorbereiten – das gehört zur Eigenverantwortung. Jeder +muss etwas für sich, seine Familie und vielleicht auch seine +Nachbarschaft tun. + +
+ +Es ist eine Erfahrung aus dem Hitzesommer 2003, dass viele geschwächte +und kranke Menschen gestorben sind, weil sie [nicht genug +getrunken](https://www.welt.de/icon/service/article195808457/Hitzewelle-Was-anziehen-wie-schlafen-was-trinken-im-Sommer.html) +haben. + +Jeder Haushalt sollte einen Vorrat an Lebensmitteln und Trinkwasser +anlegen. Konkret raten wir: bei Orkan oder Gewitter möglichst nicht vor +die Tür gehen und schon im Vorfeld dafür sorgen, dass Gartenmöbel +untergestellt oder Sandsäcke vor den Lichtschacht im Keller gelegt +werden. Auf keinen Fall in die Tiefgarage gehen, um das Auto zu retten, +wenn das Wasser schon reinläuft. Und ganz wichtig: Ein +batteriebetriebenes Radio parat halten, um bei einem Stromausfall +Nachrichten hören zu können. + +WELT: Warum reaktivieren Sie nicht einfach die alten Sirenen, die noch +bis in die 1990er-Jahre genutzt wurden, um die Bevölkerung zu warnen und +Feuerwehren zu alarmieren? + +Unger: In vielen Kommunen werden wieder Sirenen aufgebaut. Wir +entwickeln deren Anschluss an unser zentrales [modulares +Warnsystem](https://www.bbk.bund.de/DE/AufgabenundAusstattung/Krisenmanagement/WarnungderBevoelkerung/MoWaS/ModularesWarnsystem_node.html), +das sogenannte MoWaS. Ein Sirenenton kann Menschen wecken. Detaillierte +Informationen über eine Gefahrenlage verbreiten wir aber über Radio und +Fernsehen. + +In Hamburg haben wir digitale Werbetafeln an unsere Systeme +angeschlossen, auf die eine Leitstelle Informationen schicken kann. Auch +Displays in Bussen und U-Bahnen könnten dafür genutzt werden. Da können +und müssen wir technisch noch viel machen. Apps, wie unsere [Warn-App +Nina,](https://www.bbk.bund.de/DE/NINA/Warn-App_NINA.html) dienen dazu, +die Menschen zu alarmieren und zu informieren. + +WELT: Bei einem Blackout nützt das alles doch aber nichts... + +Unger: Unser Warnsystem ist in großen Teilen auch vom Strom abhängig, +das ist mir sehr wohl bewusst. Irgendwann ist der Akku vom Handy oder +Smartphone leer. Aber das ist gar nicht das Problem. Auch die +Mobilfunksendemasten brauchen Strom und haben nur eine begrenzte +Batterieleistung. Da sind die Behörden vor Ort gefragt, die +Kommunikation mit den Menschen aufrechtzuerhalten. Sie könnten zum +Beispiel Informationspunkte einrichten, wo man hingehen kann. + +WELT: Noch abhängiger als vom Strom sind wir vom Wasser. Nehmen Hitze +und Trockenheit zu, könnte es Engpässe bei der Versorgung geben. Ist +Deutschland darauf vorbereitet? + +Unger: Auch die Trinkwasserversorgung ist wie das Stromnetz eine +kritische Infrastruktur. Deshalb halten wir bundesweit 5000 Notbrunnen +vor. Gemeinsam mit den [Wasserversorgern +](http://www.welt.de/reportage/wasser/wassergeschaeft/article160518493/gutes-wasser-teures-wasser.html)haben +wir Handlungsempfehlungen erarbeitet. Das reicht bis zum Management von +Talsperren und der Frage, wie bei Wasserknappheit spezielle Verbünde +hergestellt werden können, um sich gegenseitig auszuhelfen. Mit unserer +im vergangenen Jahr vorgelegten „Risikoanalyse Dürre“ haben wir den +Anstoß gegeben, die Vorsorge zu verbessern – um auf Dürrephasen wie im +vergangenen Jahr vorbereitet zu sein. + +WELT: Wäre es angesichts dieser Herausforderungen nicht sinnvoll, dem +Bund mehr Kompetenzen beim Katastrophenschutz zu übertragen? + +Unger: Katastrophenschutz liegt in der Verantwortung der Länder, nur in +der größten denkbaren Katastrophe, dem Krieg, ist der Bund für den +Schutz der Bevölkerung zuständig. Wir als Bundesamt haben bei +friedensmäßigen Katastrophenlagen den Auftrag, uns um das Informations- +und Ressourcenmanagement zu kümmern und die Länder zu unterstützen. Um +unsere Befugnisse auszuweiten, müsste das Grundgesetz geändert werden – +was die Länder bislang ablehnen. + +Es wäre meiner Ansicht nach sinnvoll, aus dem BBK eine Zentralstelle für +den Bevölkerungsschutz zu machen, so wie das Bundeskriminalamt oder das +Bundesamt für Verfassungsschutz auch eine Zentralstellenfunktion haben, +um bestimmte Aufgaben zentral für 16 Länder zu übernehmen. Im Fall +nationaler Katastrophen könnten wir die Bevölkerung noch besser +schützen. + +\[bullshit. zentrale macht wird immer missbraucht. wir müssen uns selber +helfen, oder einfach verhungern.\] + +
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+ ------------------------------------------------------------------------ \[Export of Github issue for diff --git a/archive/github/issues/readme.md b/archive/github/issues/readme.md index 46a2c09f..1ab36c38 100644 --- a/archive/github/issues/readme.md +++ b/archive/github/issues/readme.md @@ -20,7 +20,7 @@ feedback beispiel
#36 opened on 2022-08-16 11:38 by milahu 💬 1 tragische helden kämpfen auf verlorenem posten
#34 opened on 2022-07-17 18:05 by milahu würden demos was bringen, dann wären sie verboten
#33 opened on 2022-07-17 17:35 by milahu -news of collapse
#32 opened on 2022-07-17 16:18 by milahu 💬 87 +news of collapse
#32 opened on 2022-07-17 16:18 by milahu 💬 88 partnertausch in vierer-gruppen
#31 opened on 2022-07-17 14:23 by milahu wer ist wer? bekannte menschen und deren persönlichkeitstyp
#30 opened on 2022-07-12 12:44 by milahu 💬 5 grundlagenforschung hat keine grundlagen
#28 opened on 2022-07-11 19:46 by milahu 💬 2