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<!DOCTYPE html>
<html lang="de" prefix="og: http://ogp.me/ns#">
<!--
Hallo Fremde:r,
schön, dass du dich umschaust! Falls du Fragen hast oder wissen
möchtest, wie bestimmte Sachen auf meiner Website funktionieren,
schreib doch einfach an postfach2b [ät] web.de oder sende einen
Post an @[email protected].
Weiterhin viele schöne Entdeckungen!
-->
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<meta charset="UTF-8">
<title>Gebrochene Schriften oder Antiqua? // @cz+</title>
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<meta name="description" content="Im Alltag findet man gebrochene Schriften heutzutage nur noch selten. Statt Fraktur, Textur, Schwabacher oder Rotunda verwenden wir heute die Antiqua. Aber welche Schriftvariante ist nun tatsächlich besser?">
<meta name="author" content="Gerhard Großmann, postfach2b [ät] web.de">
<meta name="keywords" content="Gerhard Großmann, Regensburg, Hohenfels, charakterziffer, Blog, Twitter, Mastodon">
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<style> /* QR-Code mit URL für Ausdrucke, siehe smashingmagazine.com/2013/03/tips-and-tricks-for-print-style-sheets/ */
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<a title="Zur Startseite" href="https://charakterziffer.github.io/"><img src="https://charakterziffer.github.io/bestand/favicon.png" width="59.8" height="59.8" alt="">@charak<br>terziffer</a>
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<article>
<time datetime="2012-05-04">Fr, 4. Mai 2012</time>
<h1>Gebrochene Schriften oder Antiqua?</h1>
<p>Auf der Leipziger Buchmesse bin ich auch am Stand des <a href="https://bfds.de/">Bunds für deutsche Schrift und Sprache</a> vorbeigekommen. Der Verein setzt sich seit 1918 für gebrochene Schriften ein und hat sich die Pflege der deutschen Sprachkultur auf die Fahnen geschrieben.</p>
<p>Auf mich machten die Postitionen, welche die drei Mitarbeiter am Stand erläuterten, einen sehr rückwärts gewandten Eindruck. Ich finde beispielsweise, dass durch die Rechtschreibreform so einiges verständlicher und konsequenter geworden ist (z. B. Doppel-s statt ß nach kurzem Vokal). Aber zum Thema: Sind gebrochene Schriften tatsächlich „besser“ als die heute so verbreitete Antiqua? Ich habe hier mal einige Argumente zusammengetragen.</p>
<style>
<!--
@font-face {font-family: 'UnifrakturMaguntia';
src: local('UnifrakturMaguntia'),
url('material/UnifrakturMaguntia.woff') format('woff'),
url('material/UnifrakturMaguntia.ttf') format('truetype');}
.fraktur {font:1.1em/1.25 UnifrakturMaguntia,'Old English Text MT',sans-serif;margin-bottom:-1em;color:var(--text-matt);}
-->
</style>
<p><strong>1) Eindeutigkeit ·</strong> In der Regel steht bei gebrochene Schriften das lange ſ. Das runde s kommt nur am Ende eines (Teil-)Worts vor. Das beseitigt einige Missverständnisse: <span class="fraktur">Kreischen/Kreiſchen</span> (Kreis-chen/Krei-schen), <span class="fraktur">Versendung/Verſendung</span> (Vers-Endung/Ver-sendung) oder <span class="fraktur">Wachstube/Wachſtube</span> (Wachs-Tube/Wach-Stube).</p>
<p><strong>2) Wortbild ·</strong> Die einzelnen Antiqua-Buchstaben beruhen mehr auf geometrischen Grundformen. Im Vergleich zu gebrochenen Schriften (speziell <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Textura">Textur</a> und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Fraktur_%28Schrift%29">Fraktur</a>) sind ihre Lettern runder und ergeben kein so geschlossenes Wortbild. Beispiele: Postschiff/<span class="fraktur">Poſtſchiff</span> oder Faustkeil/<span class="fraktur">Fauſtkeil</span>. Das lange ſ trägt zu diesem kompakteren Wortbild natürlich stark bei.</p>
<p><strong>3) Leserlichkeit ·</strong> Andererseits ähneln sich einige Buchstaben in gebrochenen Schriften sehr und können leicht verwechselt werden: <span class="fraktur">ſ/f, k/t, x/r</span> (= ſ/f, k/t, x/r), <span class="fraktur">n/u, h/y, v/o</span> (= n/u, h/y, v/o), <span class="fraktur">A/U, B/V, C/E</span> (= A/U, B/V, C/E), <span class="fraktur">G/S, I/J</span> (= G/S, I/J). Das hängt natürlich ein wenig von der verwendeten Schrift und der Lesegewohnheit ab.</p>
<p><strong>4) Typografische Palette ·</strong> Für Texte mit differenzierender Typografie, beispielswiese Dramensatz oder Lexikon, benötigt man Schriften mit einer Fülle an Auszeichnungen: Kursive, Kapitälchen, Fettschrift, … <span class="fraktur">In gebrochener Schrift sind <span style="letter-spacing:0.1em;">Sperrungen</span> üblich, um Dinge hervorzuheben.</span> Fettschrift ist möglich, eine Kursive/Schrägstellung dagegen nicht vorgesehen. Eine Auszeichnung durch <span class="fraktur">GROSSBUCHSTABEN</span> ist unleserlich.</p>
<p><strong>5) Sonstiges ·</strong> Dass gebrochene Schriften weniger Gestaltungsspielraum lassen, stimmt nicht. Man findet schnell heraus, dass es auch hier ganz unterschiedlich anmutende Schriften gibt (<a href="https://web.archive.org/web/20170606204650/http://moorstation.org/typoasis/blackletter/index.htm" title="Gebrochene Schriften bei der archivierten Moorstation.org">einige Beispiele</a>, Archivseite). Zu schreiben sind Fraktur, Rotunda, Textur oder Schwabacher genauso aufwendig wie die Antiqua (in der Form, wie sie gedruckt wird). Für den Alltag hat man deshalb damals auf <a href="https://www.google.com/search?q=kurrentschrift&tbm=isch" title="Google-Bildersuche">Kurrent</a> oder <a href="https://www.google.com/search?q=sütterlin&tbm=isch" title="Google-Bildersuche">Sütterlin</a> zurückgegriffen. Ob die sich so leicht und schnell schreiben lassen wie die heute gelehrte Handschrift, kann ich nicht beurteilen.</p>
<p><strong>Zusammenfassung ·</strong> In wenigen Fällen mögen gebrochene Schriften mit ihrem ſ Unklarheiten beseitigen, mir persönlich ist die Leserlichkeit aber wichtiger. Diese hängt zwar von der Gewohnheit ab, zu einem großen Teil aber auch von eindeutigen Buchstabenformen. Ich finde die Antiqua mit ihren Auszeichnungsmöglichkeiten brauchbarer und bevorzuge diese.</p>
<p>Das bedeutet aber nicht, dass man gebrochene Schriften vergessen sollte – ihre Kenntnis ermöglicht Zugang zu vielen älteren Büchern. Außerdem bereichern sie den typografischen Formenreichtum.</p>
<p class="fraktur">Für die Beiſpiele in dieſen Eintrag habe ich die Schrift <a href="https://fonts.google.com/specimen/UnifrakturMaguntia" style="font-size:0.818em">Unifraktur Maguntia</a> gewählt. Sie beruht auf der <span style="letter-spacing:0.1em;">Mainzer Fraktur</span> der Berthold AG. Die Unifraktur wird aktuell weiterentwickelt, hält ſich an Unicode-Standards und verwendet OpenType-Technologie für intelligenten Schriftſatz. Außerdem eignet ſie ſich mit ihren Buchſtabenformen hervorragend für meine Beiſpiele und iſt über <span style="letter-spacing:0.1em;">Google Web Fonts</span> verfügbar.</p>
<p style="margin-bottom:2.25em;">---<br>
<i>Rubrik(en):</i> <a href="archiv.html?typografie">#typografie</a> </p>
</article>
<div class="no-print">
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<label for="mail">E-Mail</label>
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<label for="link">Website</label>
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