From 273c4b33e88dc8493f01994ffd17eb083fb092e8 Mon Sep 17 00:00:00 2001 From: Peter Stadler Date: Tue, 23 Apr 2024 12:39:50 +0200 Subject: [PATCH] update expected results --- testing/expected-results/thematicCommentaries/A090005.html | 3 ++- 1 file changed, 2 insertions(+), 1 deletion(-) diff --git a/testing/expected-results/thematicCommentaries/A090005.html b/testing/expected-results/thematicCommentaries/A090005.html index c2b70e65f..66417852d 100644 --- a/testing/expected-results/thematicCommentaries/A090005.html +++ b/testing/expected-results/thematicCommentaries/A090005.html @@ -561,7 +561,8 @@

Liebich/Müller von 1807 bis 1813

Luigia Caravoglia-Sandrini als Elisene (Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin PK, Lipperheidesche Kostümbibliothek, Lipp Za 34 m R)

Hatte der Impresario Guardasoni während seiner Leitung des Ständetheaters noch ausschließlich die italienische Oper gepflegt, so favorisierte nach dessen Tod 1806 der Nachfolger Johann Karl Liebich die deutsche Oper. Das italienische Ensemble wurde im April 1807 aufgelöst; ab Mai begannen unter dem neuen Kapellmeister Wenzel Müller Vorstellungen in deutscher Sprache.

Philippine Bessel als Fanchon (Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin PK, Lipperheidesche Kostümbibliothek, Lipp Za 34 m R)
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Mit seinen Bemühungen um den Aufbau eines neuen Sänger-Ensembles war Liebich zunächst recht erfolgreich: Neben drei Übernahmen aus dem Personal der italienischen Operntruppe (Luigia Caravoglia-Sandrini – Sopran, Giulio Radicchi – Tenor, Wilhelm Häser – Bass) gelang es ihm u. a. mit den Engagements der Sopranistinnen Therese Müller, Philippine Bessel und Friederike Fischer, des Tenors Johann Christoph Grünbaum und des Bassisten Matthias Schreinzer adäquate Interpreten für erste Gesangsrollen zu verpflichten; lediglich der Tenor Walther wurde den Anforderungen nicht gerecht. Zweite und dritte Partien wurden, wie selbst an Hoftheatern in dieser Zeit noch allgemein üblich, häufig von singenden Schauspielern bzw. von Darstellern übernommen, die per Kontrakt gleichberechtigt im Sprech- wie im Musiktheater auftraten. So halfen u. a. Henriette Bessel, Augustine Nuth (ab 1808 verh. Czermak) und ab 1809 Babette Bauernfeind (ab 1810 verh. Allram) in zweiten Sopranpartien aus; in zweiten Tenorpartien waren Johann Baptist Hesselschwerdt und Joseph Rottmayer zu hören, als Tenorbuffo Heinrich Ludwig Schmelka, in nachgeordneten Basspartien Johann Manetinsky, Friedrich Feddersen und Carl Blumauer, im Bass-Buffofach Joseph Allram und Heinrich Wagner. Der als Bühnendarsteller unerfahrene Franz Strobach dürfte nur kurzzeitig (1807/08) eine Theaterlaufbahn versucht haben, sang aber mehrere Mozart-Partien im Ständetheater.

Matthias Schreinzer als Zamosky in Faniska (Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin PK, Lipperheidesche Kostümbibliothek, Lipp Za 34 m R)
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+ Mit seinen Bemühungen um den Aufbau eines neuen Sänger-Ensembles war Liebich zunächst recht erfolgreich: Neben drei Übernahmen aus dem Personal der italienischen Operntruppe (Luigia Caravoglia-Sandrini – Sopran, Giulio Radicchi – Tenor, Wilhelm Häser – Bass) gelang es ihm u. a. mit den Engagements der Sopranistinnen Therese Müller, Philippine Bessel und Friederike Fischer, des Tenors Johann Christoph Grünbaum und des Bassisten Matthias Schreinzer adäquate Interpreten für erste Gesangsrollen zu verpflichten; lediglich der Tenor Walther wurde den Anforderungen nicht gerecht. Zweite und dritte Partien wurden, wie selbst an Hoftheatern in dieser Zeit noch allgemein üblich, häufig von singenden Schauspielern bzw. von Darstellern übernommen, die per Kontrakt gleichberechtigt im Sprech- wie im Musiktheater auftraten. So halfen u. a. Henriette Bessel, Augustine Nuth (ab 1808 verh. Czermak) und ab 1809 Babette Bauernfeind (ab 1810 verh. Allram) in zweiten Sopranpartien aus; in zweiten Tenorpartien waren Johann Baptist Hesselschwerdt und Joseph Rottmayer zu hören, als Tenorbuffo Heinrich Ludwig Schmelka, in nachgeordneten Basspartien Johann Manetinsky, Friedrich Feddersen und Carl Blumauer, im Bass-Buffofach Joseph Allram und Heinrich Wagner. Der als Bühnendarsteller unerfahrene Franz Strobach dürfte nur kurzzeitig (1807/08) eine Theaterlaufbahn versucht haben, sang aber mehrere Mozart-Partien im Ständetheater.

Matthias Schreinzer als Zamosky in Faniska (Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin PK, Lipperheidesche Kostümbibliothek, Lipp Za 34 m R)

Der Stamm der ausgewiesenen Sänger blieb freilich, besonders im Sopran- und Tenor-Fach zu gering. Zahlreiche Abgänge (u. a. die Damen Caravoglia-Sandrini 1808, P. Bessel, H. Bessel und Czermak 1809 sowie Fischer 1811, die Herren Walther, Radicchi, Rottmayer und Wagner 1808, Häser und Blumauer 1809 sowie Hesselschwerdt ca. 1811/12) erschwerten zudem einen geregelten Repertoirebetrieb und konnten durch Neuverpflichtungen nicht ausgeglichen werden. Der als Ersatz für den bereits um den Jahreswechsel 1807/08 kontraktbrüchig abgegangenen Tenor Walther und den 1808 nach Wien wechselnden Radicchi engagierte Anfänger Fleischmann blieb nur eine Saison, ihm folgten 1809 (wohl ebenso nur kurzfristig) die Tenöre Urban und Simoni. Auch die 1810 aus Berlin engagierte Wilhelmine Unzelmann und Clara Doberauer verließen das Haus wieder. Die 1812/13 in Prag tätige Victorine Weyrauch erfüllte die in sie gesetzten Erwartungen nicht. Lediglich für erste Basspartien wurde nach dem Abgang von Häser (1809) und der kurzfristigen Verpflichtung eines gewissen Blum (1809/10) im Herbst 1812 der fähige Franz Siebert gewonnen. Insgesamt war das Sängerensemble der Prager Oper besonders in den Jahren 1810 bis 1813 drastisch unterbesetzt und – von wenigen Spitzenkräften (Th. Müller, Grünbaum, Siebert) abgesehen – vermutlich nicht sehr leistungsfähig.

Augustine Nuth (spätere Czermak) als Moska in Faniska (Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin PK, Lipperheidesche Kostümbibliothek, Lipp Za 34 m R)

2) Webers Aktivitäten zum Aufbau des Opernensembles am Prager Ständetheater von 1813 bis 1816